Zum „Drosten-Masken-Skandal“

12.06.2020

Gegendarstellung und Pressemitteilung von Dr. Frank Michler
zum „Drosten-Vorfall“ bei der Black-Lives-Matter Demo

Die Oberhessische Presse berichtete am 12.06.2020, Frank Michler sei „bei einer Störaktion der vergangenen Black-Lives-Matter-Demo“ aufgefallen. Am 08.06.2020 behauptete Katja Peters in der OP: „Ein Mann rief ‚Weg mit der Maskenpflicht!‘ und versuchte so, die Demonstration zu stören“.

Zusammengenommen wird damit der Eindruck erweckt, ich hätte auf der BLM-Demo ‚Weg mit der Maskenpflicht!‘ gerufen und die BLM-Demo damit stören wollen. Zumindest wird dies auf der anonymen Website von Gegendemonstranten so interpretiert, welche daraus haltlose Rassismus- und Querfront-Vorwürfe konstruieren.

Gegendarstellung:

Auf der BLM-Demo am 06.06.2020 habe ich zu keiner Zeit „Weg mit der Maskenpflicht!“ gerufen. Ich hatte über eine Lautsprecherbox einen Audioclip von Prof. Dr. Christian Drosten abgespielt [1], in dem erklärt wird, dass Masken keine Corona-Infektionen verhindern können, wenn kein physischer Abstand gewahrt wird. Es kam dort auch zu einem versuchten Raub der Lautsprecherbox: Ein junger maskierter Mann hat versucht, mir und meinem Begleiter die Box gewaltsam zu entreißen. Dies geschah auf dem Gelände vor dem Uni-Hörsaalgebäude – und nicht im zur BLM-Demonstration gehörenden Bereich, welche vor dem Erwin-Piscator-Haus und auf der Biegenstraße stattfand.

Pressemitteilung:

Am 06.06.2020 hatte Dr. Frank Michler am Rande der „Black-Lives-Matter“-Demonstration (außerhalb des Demonstrationsbereiches) über eine Lautsprecherbox einen Audioclip von Prof. Dr. Christian Drosten abgespielt. Darin erklärt Drosten: „Die technischen Daten dafür sind nicht gut – für das Aufhalten mit der Maske“. Sein Anliegen sei gewesen, Demonstrationsteilnehmer auf die fehlende Schutzwirkung der Masken in Bezug auf die Ansteckung mit dem neuartigen Coronavirus hinzuweisen. Ein maskierter Demonstrant hat daraufhin erfolglos versucht, die Lautsprecherbox zu rauben.

Dr. Michler erklärt dazu:

„Im Nachhinein muss ich mir eingestehen, dass dies als Provokation angekommen ist und unsensibel den Menschen gegenüber war, die sich persönlich durch rassistische Gewalt bedroht fühlen oder persönliche Erfahrungen mit Alltagsrassimus erlebt haben. Die systemische Polizeigewalt und der latente Rassismus in den USA sind absolut zu verurteilen. Die Sklavenhalter-Kultur, die einen prägenden Teil der US-Geschichte ausmacht, ist dort bis heute nicht vollständig überwunden. Dazu kommt die mangelhafte Polizeiausbildung in den USA, so dass es in den letzten Jahrzehnten immer wieder erschreckende Fälle von Polizeigewalt gab – wie jetzt im Fall von George Floyd oder auch vor vier Jahren bei der Tötung von Daniel Shaver. Solche Gewalt-Exzesse sind durch nichts zu rechtfertigen.“

Angesichts der bundesweiten Demos ohne Infektionsschutz-Abstand sieht Dr. Frank Michler die noch bestehenden Einschränkungen grundsätzlich in Frage gestellt:

„Die weiterhin anhaltenden Einschränkungen der Grundrechte und des öffentlichen Lebens basieren auf der Hypothese, dass weiterhin eine große Infektionsgefahr besteht, falls Menschen sich zu nahe kommen. Prof. Drosten – einer unserer meist gehörten Experten bezüglich der aktuellen Virus-Krise – sagt, dass ohne physischen Abstand die Masken eine Virus-Übertragung nicht verhindern können. Durch die unzähligen Demos ohne Abstand gibt es jetzt de facto ein bundesweites epidemiologisches Bevölkerungs-Experiment zur aktuellen Ansteckungs- und Gesundheitsgefahr durch SARS-CoV-2. Dieses kann die Gefährlichkeits-Hypothese stützen oder falsifizieren. Trifft die Hypothese zu, dann sind in den nächsten zwei Wochen weit über die erhöhte Testkapazität hinaus drastisch ansteigende Infektionszahlen sowie eine Zunahme schwerer Erkrankungen zu erwarten. Falls wir das nicht sehen – dann ist die Hypothese widerlegt. Das würde bedeuten, dass einschränkende Maßnahmen schon jetzt keine verhältnismäßige Rechtfertigung mehr haben.“

Mit freundlichen Grüßen,

Frank Michler.

QUELLEN

[1] 15 Sekunden Audioclip mit Prof. Dr. Christian Drosten
https://www.youtube.com/watch?v=J7Ic_bbRkXQ&t=45s

In dem Audio-Clip spricht Prof. Dr. Christian Drosten darüber, dass jemand mit Erkrankungs-Symptomen andere durch die Maske nicht effektiv vor einer Ansteckung schützen kann:
Drosten: „Aber ich bleibe jetzt besser zuhause, weil ich nicht möchte, dass sich in meiner Umgebung jemand infiziert.“
Jörg Thadeusz: „Aber Sie könnten die Maske aufsetzen.“
Drosten: „hmmm – damit hält man das nicht auf
Thadeusz: „Ach damit hält man das nicht auf?“
Drosten: „Da können wir noch mal separat drüber reden, aber – die technischen Daten dafür sind nicht gut – für das Aufhalten mit der Maske.“

2 Gedanken zu „Zum „Drosten-Masken-Skandal“

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